Am Anfang eines neuen Jahres ist manchmal Gelegenheit, sich kurz zurück zu lehnen und einen Blick nach vorn zu riskieren. Wohin entwickelt sich unser Gesundheitssystem? Die Kosten steigen, die Krankenkassenbeiträge ebenso, von allen Seiten gibt es dazu Schuldzuweisungen und angebliche Patentrezepte. Sicher ist nur: Wenn wir unsere Versorgungsqualität erhalten wollen, unser humanes Grundprinzip, daß jeder unabhängig von Alter und Risikolage und ohne jede Rücksicht auf die Kosten die bestmögliche Therapie erhalten soll, dann sind weitere Kostensteigerungen unausweichlich. Der medizinische Fortschritt ermöglicht immer bessere und schonendere Behandlungsmethoden, mit immer höherem Aufwand. Neue Medikamente müssen mit immer höheren Kosten erforscht und durch aufwendige klinische Prüfungen sicher einsetzbar gemacht werden. Medizinisches Fachpersonal benötigt immer aufwendigere Ausbildungen. Aber natürlich sind auch Einsparungen möglich. An vielen Stellen unseres Systems kann angesetzt werden, nicht nur an den Leistungserbringern, sondern auch an den Leistungsnutzern. Jedoch: Wir haben uns an vieles gewöhnt und tun uns schwer, darauf zu verzichten. Und Politiker wollen wieder gewählt werden; sie können es sich nicht leisten, die Menschen zu enttäuschen. In dieser Lage gleichen Lösungsversuche einer Quadratur des Kreises. Ob wir am Jahresende 2011 mehr wissen? Ob Herr Rösler es dann genauer weiß? Und ob wir dann mit seinen Plänen und Entscheidungen zufrieden sein können? – Wir werden sehen, schau’n wir mal.